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Armut schafft Ernährungsarmut

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Zeichnungen von 4 kleinen Kinder, die nebeneinander stehen

Drei Millionen Kinder in Deutschland gelten als armutsbetroffen, das ist mehr als jedes 5. Kind. Diese Zahl liegt seit vielen Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau. Mit Armut geht auch Ernährungsarmut einher. Viele Familien haben keine Möglichkeiten, ihren Kindern gesundheitsförderliche Ernährung zu bieten. Kommt dann noch der Zwang zu teurer glutenfreier Ernährung hinzu, bekommt das Ganze noch einmal eine zusätzliche Dimension.

Es müsste uns als Gesellschaft eigentlich aufrütteln: Millionen Kinder gelten als arm und armutsbetroffen. Die Situation verbessert sich seit vielen Jahren kein bisschen. Man stelle sich eine Grundschulklasse mit 23 Schülern vor – rein statistisch sind in diese Klasse fünf Mädchen und Jungen armutsbetroffen. Besonders häufig trifft Armut die Kinder von Alleinerziehenden und Familien mit mehr als zwei Kindern. Ein Ausbruch aus der Armut gelingt oft nicht, sie ist häufig Dauerzustand. Zwei Drittel der betroffenen Kinder und Jugendlichen leben dauerhaft, beziehungsweise wiederkehrend in Armut.

Armut gebiert Ernährungsarmut. Das beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelte Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) weist Schulen jetzt direkt auf das Thema Ernährungsarmut hin und belegt anhand statistischer Erhebungen, dass betroffene Kinder sehr viel öfter von Adipositas betroffen sind und gleichzeitig sehr viel weniger an Sportangeboten teilnehmen können als andere Kinder. 

Das Thema glutenfrei wird nicht explizit erwähnt. Aber für uns ist klar: wenn betroffene Kinder auf glutenfreies Essen angewiesen sind, verschärft das die finanzielle Situation noch weiter.

Wenig verfügbares Einkommen wirkt sich bei vielen armutsgefährdeten Haushalten direkt auf die Ernährung aus. Die Kinder essen ungesünder und haben kaum die Möglichkeit, mit Freunden zum Eisessen zu gehen, andere zu sich nach Hause einzuladen oder gemeinsam Geburtstag zu feiern. Zwar essen auch Jugendliche aus Haushalten mit hohem Einkommen zu wenig frisches Obst (37 Prozent) und trinken zu viel zuckerhaltige Getränke (11 Prozent), doch fallen diese Zahlen bei armen Haushalten mit 51 beziehungsweise 28 Prozent signifikant höher aus. 

Das BZfE weist darauf hin, dass Schulen das Problem nicht grundsätzlich lösen können und fordert ein Maßnahmenbündel von der Politik. Ob dieser Wunsch gehört werden, darf bezweifelt werden. Schließlich gibt es entsprechende Forderungen von vielen gesellschaftlichen Verbänden und Organisationen schon seit langem.

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