
Erstmals hatte die DZG 2024 einen Medienpreis ausgeschrieben. Adressiert war er an Journalistinnen und Journalisten aller Mediengattungen. Mit dem Preis wollten wir in unserem Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen den Fokus auf das Thema Zöliakie richten. Am 20. Februar fand die Gewinnübergabe statt. Der 1. Preis geht an Julia Fietz von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Den 2. Preis erkannte die Jury Verena Specks-Ludwig (WDR) zu. Platz 3 sicherte sich Monika Schneider-Stranninger vom Straubinger Tagblatt. Ende Februar wurden die Preise in einer Feierstunde an die Gewinnerinnen überreicht.
Beworben worden war der Preis auf den gängigen Journalistenplattformen und den Kanälen der DZG. Teilgenommen haben Journalistinnen und Journalisten von Tageszeitungen, zwei Wochenzeitungen, öffentlich-rechtlichem Hörfunk sowie Blogger. Bei den Einsendungen von Print-Redakteurinnen und –Redakteuren waren Tageszeitungen jeder Auflagengröße vertreten. Die meisten Printbeiträge haben zöliakiebetroffene Menschen porträtiert, es gab aber auch andere journalistische Herangehensweisen.
Zwei Drittel der eingereichten Beiträge kamen von weiblichen Medienschaffenden und spiegeln damit interessanterweise das Verhältnis weiblicher zu männlicher Zöliakiebetroffener wider. Interessieren sich Frauen im Journalismus mehr für Zöliakie als Männer? Das bleibt natürlich Spekulation.
Die Jury war intern besetzt. Sie bestand aus Dr. Tina Schomacher, Fachärztin für Gastroenterologie, ärztliche Beraterin der DZG und Mutter eine zöliakiebetroffenen Tochter, sowie Gunnar Höckel, geschäftsführender Vorstand der DZG und Peter Wark, Redakteur, DZG-Team Öffentlichkeitsarbeit.
Einige Beiträge wurden bereits im Vorfeld aussortiert, weil sie nach Ansicht der Jury am Thema vorbeigingen. Über die anderen Einsendungen wurde intensiv diskutiert, letztlich gab es aber eine erstaunliche Einigkeit bei den favorisierten Beiträgen.
Den ersten Preis (dotiert mit 1000 Euro) bekam Julia Fietz von der FAZ, Ressort Technik & Motor, zuerkannt für ihre am 12. März 2024 im Print erschienene Seite unter dem Titel „Abendbrot mit Säge“. Gefallen hat der Jury die einzigartige Herangehensweise der Autorin an das Zöliakie-Thema. Ausgehend von den teuren Preisen für glutenfreies Brot hat sie sich mit der Frage befasst, was leisten eigentlich Backautomaten? Außerdem hat die Autorin einen Back-Selbstversuch unternommen. Im Reportage-Stil hat sie quasi „nebenbei“ viele Informationen rund um das Thema Zöliakie und glutenfreie Ernährung und die damit verbundenen Herausforderungen für Zölis transportiert.
Welcher Erwachsene ist kein Fan der „Sendung mit der Maus“? Der zweite Platz (750 Euro) geht an Hörfunk-Journalistin Verena Specks-Ludwig für einen Beitrag im Podcast „Maus zum Hören“, der im WDR-Digitalradio unter anderem am 19. Oktober ausgestrahlt wurde und in der ARD-Mediathek zu finden ist. „Nele hat Zöliakie“ ist das Hörstück überschrieben. Wie bei der „Maus“ üblich, spricht der Beitrag Kinder und Erwachsene gleichermaßen an. Die Achtjährige Nele berichtet unaufgeregt und sympathisch in knapper Form darüber, was es heißt, Zöliakie zu haben. Hier werden Emotionen beim Hörer geweckt und damit Verständnis für die Erkrankung entwickelt.
Platz 3 (500 Euro) beim DZG-Journalistenpreis belegt Monika Schneider-Stranninger, Leiterin der Lokalredaktion Straubing beim Straubinger Tagblatt. Sie hatte am 6. März eine Themenseite unter der Überschrift „Ein Krümel reicht schon“ veröffentlicht. Anlass war die Gründung einer neuen DZG-Regionalgruppe im bayerischen Straubing. Ausgehend von diesem Aufhänger hat Monika Schneider-Stranninger eine Geschichte entworfen, in der auf viele Aspekte des Zöli-Daseins eingegangen wird. Durch die persönlichen Erlebnisse eines Zöliakiebetroffenen und der Mutter eines erkrankten Mädchens ist der Text dazu angetan, die Herausforderungen Zöliakiebetroffener der Leserschaft sehr konkret nahezubringen.