
Im Oktober 2024 erreichte die DZG eine spannende Anfrage eines jungen Mitglieds. Johanna Marschner ist 13 Jahre alt, Gymnasiastin in Nordrhein-Westphalen und hat selbst Zöliakie. Im Rahmen des Wettbewerbes „Jugend forscht“ hat sie mit ihrer Freundin Aurelia Notarantonio (14 Jahre) auch zu diesem Thema geforscht. Das Projekt der beiden widmet sich der folgenden Frage: Wie sieht der Diagnoseprozess bei Zöliakiebetroffenen aus? Welche, möglicherweise nicht relevanten, Untersuchungen werden durchgeführt? Wie kann der Diagnoseprozess optimiert werden, um Patientinnen und Patienten möglichst schnell und genau zu diagnostizieren? Dadurch, so geben die Schülerinnen an, könnte Betroffenen schneller die korrekte Behandlung zu teil werden und auch erhebliche Kosten eingespart werden.
Mit dem oft langen Diagnostikprozess der Zöliakie hat Johanna auch persönliche Erfahrungen gemacht: „Bevor bei mir im Frühjahr 2018 die Diagnose gestellt wurde, war es ein langer Leidensweg und es wäre so einfach gewesen, wenn irgendein Arzt auf die Idee gekommen wäre, mein Blut auf das Richtige zu untersuchen.“
Daher ist es ihr besonders wichtig, die Ergebnisse ihres Forschungsprojektes zu nutzen, um Arztpraxen und Krankenkassen für die Optimierung des Diagnostikprozesses bei Zöliakie zu sensibilisieren.
Wir waren und sind beeindruckt von Johannas und Aurelias Forschungsdrang und haben sie bei der Umsetzung ihrer Studie unterstützt. Die beiden Schülerinnen hatten einen Fragebogen entwickelt, mit welchem sie möglichst viele Zöliakiebetroffene zu deren Diagnostikprozess, also der Dauer, den Symptomen und den durchgeführten Untersuchungen befragen wollten. Die DZG teilte einen Aufruf zur Teilnahme an dem Projekt über die DZG-Website und die sozialen Medien. Insgesamt 1 167 Personen haben den Fragebogen ausgefüllt, von welchen 1 079 Personen in die Auswertung miteinfließen konnten. Ein großes Dankeschön auch von Seiten der DZG an alle Teilnehmenden, die sich die Zeit zum Antworten genommen haben!
Gerne kann der Indikationsplan ausgedruckt und beim nächsten Arztbesuch mitgenommen werden. So lässt sich nicht nur die beeindruckende Arbeit von Johanna und Aurelia unterstützen, sondern auch Ärztinnen und Ärzte für das Thema und die Diagnostik der Zöliakie sensibilisiert werden. Schlussendlich bleibt uns nur noch, den beiden Jugendforscherinnen zu ihrem 1. Platz beim Regionalwettbewerb im Fachgebiet Arbeitswelt zu gratulieren.
Wir sind begeistert von eurem Interesse an Forschung und eurem Engagement für Zöliakiebetroffene!